Kirche St. Bonifatius

Die katholische Kirche in Werdau steht unter dem Patronat des heiligen Bischofs Bonifatius. Sie ist das Lebenswerk von Pfarrer Johannes Kirschenbauer, der sich unermüdlich für diesen Neubau eingesetzt hat.

Im Jahr 1909 wurde in der Brüderstraße ein Baugrundstück erworben. Das Bischöfliche Ordinariat Meißen stellte den Bau der Kirche für Mai 1923 in Aussicht.

Allerdings kam es aufgrund der Inflation zum Verlust des gesamten Kirchbaugeldes (etwa 100.000 Reichsmark).

1923 wurde das Baugrundstück in der Brüderstraße gegen einen Standort in der Holzstraße getauscht. Pfarrer Kirschenbauer sammelte unermüdlich in ganz Deutschland, damit in Werdau eine katholische Kirche gebaut werden konnte.

Zwar erteilte am 29. Oktober 1923 der Werdauer Stadtrat die Baugenehmigung für die St. Bonifatiuskirche, inzwischen aber hatte das bischöfliche Ordinariat, um die Baugelder durch die Inflation nicht ganz zu verlieren, mit einem Kirchenbau in Bischofswerda begonnen.

Der Baubeginn in Werdau wurde auf das Jahr 1925 verschoben. Doch auch dazu kam es nicht. Die bereits gekauften Baumaterialien litten unter der Witterung und mussten umgetauscht, fremdgelagert oder sogar verkauft werden, da man die Lagergebühren nicht mehr aufbringen konnte. Durch Vermittlung des Bischofs Christian von Meißen mit dem Bonifatiusverein Paderborn kam der Werdauer Kirchbau endlich auf die Vorzugsliste für das Jahr 1926. Da der Bau aber nicht innerhalb von 2 Jahren nach Erteilung der Baugenehmigung von 1923 begonnen werden konnte, wurde diese hinfällig, so dass eine erneute Genehmigung beantragt werden musste. Diese wurde dann am 2. Juli 1926 erteilt und am 29. Juli des gleichen Jahres konnte endlich mit dem ersten Spatenstich der Baubeginn erfolgen.

Die Grundsteinlegung am 02. Oktober 1926 fand aus Kostengründen in aller Stille statt.

Der Bau ging zügig voran und so konnte am 28. Oktober 1926 bereits Richtfest gefeiert werden. Im Januar 1927 war der Rohbau fertiggestellt. Am 9. November des gleichen Jahres konnte der Architekt Max Meyer aus Plauen dem Bischöflichen Ordinariat in Bautzen die Baufertigstellung melden.

Erzpriester Johannes Rücker aus Zwickau wurde daraufhin vom Ordinariat beauftragt, die vorläufige Weihe der Werdauer St.-Bonifatius Kirche durchzuführen. Diese fand am 27. November 1927 im Beisein von Pfarrer Kirschenbauer, sechs weiteren Geistlichen und unter großer Beteiligung der Katholiken Werdaus und der Umgebung statt.

Am ersten Advent, dem 01. Dezember 1927, konnte die Werdauer Gemeinde die erste Heilige Messe in ihrer neuen Kirche feiern. Anfang April zog das Pfarramt in der Holzstraße 36 ein.

Altar und Kanzel waren zu diesem Zeitpunkt allerdings noch unvollendet, Orgel und Glocken fehlten ebenso wie die Einrichtung der Sakristei. Die musikalische Begleitung der Gottesdienste wurde durch die Aufstellung eines Harmoniums zunächst sichergestellt.

Fast eineinhalb Jahre nach der vorläufigen Benediktion der Kirche erfolgte am 05. Mai 1929 die Weihe der Kirche durch Bischof Dr. Christian Schreiber von Meißen.

Bereits 1928 konnte ein aus vier Glocken bestehendes Geläut angeschafft werden. Doch wegen der angeordneten Metallablieferungen während des Zweiten Weltkrieges wurde 1941 der Abtransport von drei Glocken angeordnet.

Erst im Jahr 1952 erhielt die Kirche St. Bonifatius zwei neue Glocken, welche am 08. Juni geweiht wurden.

Der Baustil der Kirche ist im Wesentlichen im Neobarock gehalten mit Übergang zum Bauhausstil.

1959 erfolgte eine Innenrenovierung, 1975 bis 1979 eine grundhafte Umgestaltung. Damit wurden die Beschlüsse der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils umgesetzt.

Zwischen 1988 und 1989 wurde die Kirche erneut renoviert. Die Greizer Künstlerin Elly-Viola Nahmmacher erhielt den Auftrag zur Neugestaltung. Sie fertigte das Kreuz und die Pieta, später den neuen Altar, die Statue des heiligen Bonifatius und das Ambo (Lesepult).

Die Kirche St. Bonifatius steht unter Denkmalschutz.

Die Renovierung des Kirchturmes erfolgte im Jahr 2003. Unter anderem musste die Kreuzhalterung erneuert werden. In diesem Zusammenhang wurde auch das Turmkreuz neu vergoldet.

Aufgrund eines umfangreichen Holzwurmbefalls in den Holzteilen der Orgelempore, der Orgel und der Plastiken von Elly-Viola Nahmmacher musste die Kirche im September für eine Holzwurmbekämpfung durch Begasung für knapp zwei Wochen geschlossen werden.

Seit 27. September 2020 gehört die Kirche St. Bonifatius als Filialkirche zur neu gegründeten römisch-katholischen Pfarrei Heilige Familie Zwickau.

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