Das biblische Leitbild unserer Pfarrei
Zu der Pfarrei Heilige Familie Zwickau gehören die Gemeinden St. Johann Nepomuk Zwickau, Heilige Familie Zwickau, St. Franziskus Zwickau, Maria Königin des Friedens Kirchberg, St. Franziskus Crimmitschau, St. Bonifatius Werdau, Mariä Himmelfahrt Glauchau, St. Pius X. Hohenstein-Ernstthal, Mutterschaft Mariens Meerane und St. Martin Waldenburg, sowie der Caritasverband Dekanat Zwickau e.V. mit dem ökumenischen Hospizdienst ELISA, dem Altenpflegeheim St. Barbara und der Kindertagesstätte St. Johann Nepomuk, das Peter-Breuer-Gymnasium, das Christliche Sozialwerk mit dem integrativen Kindergarten „Arche Noah“, die Ökumenische Telefonseelsorge, das Oblatenkloster und die Dekanatsstelle der Jugendseelsorge.
Wir, die Gemeinden und kirchlichen Orte der Pfarrei Heilige Familie Zwickau, wollen nach dem Vorbild der Emmausjünger gemeinsam unterwegs sein, um den Ruf Gottes wahrzunehmen und darauf zu antworten.
Unsere Gemeinden, besonders die im ländlichen Raum, werden kleiner, die Gemeindemitglieder älter. Das entspricht der demographischen Entwicklung der Region. Hinzu kommt, dass Gemeinden jüngere Menschen, die hier leben, verloren gehen, indem sie den Gottesdiensten fernbleiben oder gar die Kirche verlassen.
Viele unserer Mitmenschen außerhalb der Kirchen zeigen heute anscheinend kein Interesse an Gott und dem christlichen Glauben. Sie sind häufig ohne religiösen Bezug aufgewachsen, zudem verdrängen Arbeit und vielfältige Freizeitangebote die Frage nach Gott. Manche distanzieren sich auch bewusst vom Christentum und/oder von der Kirche. Diese gleichgültige oder ablehnende Haltung im Umfeld kann bedrückend wirken, so wie die Kreuzigung Jesu die beiden Jünger traurig gestimmt hat.
Auch in unserer Region treten besonders in jüngster Zeit zunehmend gesellschaftliche Spannungen auf. Die Zahl der Menschen, die unzufrieden sind und sich benachteiligt fühlen, ist erheblich. Immer mehr Menschen befinden sich in einer Notlage. Respektloser Umgang, Hass und Ausländerfeindlichkeit sind besorgniserregend und für uns als Christen nicht hinnehmbar. Hier fühlen wir uns angefragt. Auch dies sollten wir als Anruf Gottes an uns verstehen.
Um AntWORT zu geben, wollen wir – nach dem Vorbild der Emmausjünger – gemeinsam auf das WORT Gottes hören und in der Eucharistie-Feier die Gemeinschaft mit Gott immer wieder erneuern und daraus Kraft schöpfen. Neben der Heiligen Messe sollen die verschiedenen Arten von Liturgie, Gespräche in Kreisen und Gruppen, Vorträge und andere Formen der Erwachsenenbildung und -katechese unseren Glauben vertiefen und neue Begeisterung wecken. Dabei wollen wir wertvolle Traditionen pflegen, ebenso unsere Riten immer neu auf Wahrhaftigkeit prüfen und nach zeitgemäßen Formen und einer verständlichen Sprache im Ausdruck unseres Glaubens suchen.
Davon erhoffen wir uns, dass der Funken überspringt und vielen „das Herz brennt“.
Wir wollen unseren Glauben in der Kirche an die nächsten Generationen weitergeben und auch die Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung einladen, die sich Sinnfragen stellen. Große Bedeutung haben für uns Angebote, die Kinder, Jugendliche und junge Familie ansprechen.
Unsere Pfarrei sieht sich als Gemeinschaft von Gemeinschaften. Sie will ihren Mitgliedern eine Heimat sein und sie will mit den Emmausjüngern lernen, die mit Jesus unterwegs waren, ihn zunächst aber nicht erkannt haben: dass sich die Gläubigen nicht nur mit sich selbst befassen, sondern sich ebenfalls anderen Menschen in ihrem Umfeld zuwenden wollen. Sie will einladen, den Glauben an Gott und den Wert der christlichen Gemeinschaft wieder zu entdecken oder kennenzulernen.
Wir wollen die frohe Botschaft des Evangeliums in die Region tragen und Gottes Liebe auch für Menschen spürbar machen, die nicht getauft sind und außerhalb der Kirche stehen, indem wir
- uns für die Würde eines jeden Menschen einsetzen und diesbezüglich eindeutig Position beziehen, wenn es in der Gesellschaft unchristlich zugeht,
- Hilfsbedürftigen selbst zur Seite stehen und die Caritas, das CSW und katholische Hilfswerke unterstützen,
- in unseren Kinder- und Bildungseinrichtungen Samenkörner unseres Glaubens säen,
- auch die alten Menschen, die am Aufbau unseres Landes und der Gemeinden ein großes Verdienst haben, nicht vergessen und ihnen unsere besondere Zuwendung schenken.
Als Gemeinden der Pfarrei wollen wir unterwegs sein zu den Menschen, die Hilfe, Rat oder Orientierung suchen. So sollen sie die Liebe Gottes erfahren können. Zugleich möchten wir Halt und Heimat haben in der Gemeinschaft mit Gott und miteinander.